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Die ersten Modems zur Datenübertragung waren noch ausschließlich von der Deutschen Bundespost zu beziehen und zwar ausschließlich als Leihgerät. Es durften keine privaten Modems an Telefonanschlüssen verwendet werden. Über eine sogenannte Dial-Up-Verbindung ermöglichten diese Telefonmodems den Zugriff auf das Internet mit einer maximalen Datenübertragungsrate von 56 kbit/s im Download. Pro Modem konnte immer nur ein PC an das Internet angeschlossen werden. Für die Einwahl über eine ISDN Leitung war kein Modem nötigt, hier wurden ISDN-Karten verwendet, die direkt in den Rechner zu integrieren waren. Der Begriff ISDN-Modem ist also faktisch falsch.

Nach Beendigung des Postmonopols im Jahr 1994 durften schließlich auch private Modems für die Internetanbindung genutzt werden. Meist handelte es sich hier schon um DSL Modems, die deutlich schnellere Übertragungsraten erzielten. Wie der Vorgänger, das Telefonmodem, war aber auch hier nur der Anschluss eines Computers möglich, es bedurfte also eines separaten Routers, um die Internetleitung für mehrere Rechner zugänglich zu machen. Die Integration des Routers in das Modem erfolgte erst später.
Über den Router ließen sich schließlich auch Telefone anschließen, oft erfüllte der Router auch schon die Funktion einer Telefonanlage und verfügte über einen VoIP Gateway für die Nutzung von IP-Telefonie, die sich immer weiter durchsetzte und den klassischen Telefonanschluss verdrängte.

Im nächsten Entwicklungsschritt wurde die Funkverbindung mit dem Internet ermöglicht. War zuvor alles über Ethernet-Anschlüsse und LAN-Kabel miteinander verbunden worden, konnte die Einwahl ins Internet dank WLAN auch kabellos erfolgen, und dass mit einer Vielzahl von Rechnern zur gleichen Zeit. Auch hier war anfangs der WLAN Router vom DSL Modem getrennt, erst im Laufe der Zeit wurden Kombi-Geräte, die zudem auch als Telefonanlage und Medienserver eingesetzt werden können, zur üblichsten Form der DSL Hardware.
DSL Modems hat es in der Vergangenheit in den verschiedenen Bauformen gegeben. Am bekanntesten ist immer noch die externe Box mit verschiedenen Anschlussbuchsen und separatem Netzteil zur Stromversorgung, wie sie auch heute noch vertrieben wird. Zeitweise wurden Modems aber auch in Kartenform hergestellt. Diese Modemform wurde in den PCI Schacht es PCs eingeschoben und bedurfte keiner externen Energieversorgung. Kartenmodems sind heutzutage jedoch kaum mehr verbreitet.

Auf den anschließenden Seiten finden Sie Beispiele für historische Modem-Varianten, darunter auch Modelle in Kartenform.